Endlich: Nach sechs Jahren präsentiert DER W ein neues Album! "V" reiht sich ein in die überaus erfolgreiche, vor allem aber gnadenlos kompromisslose Diskografie von Stephan Weidner, Kopf von DER W und Texter der Böhsen Onkelz. Lange, viel zu lange hat es gedauert, aber es ist eben auch viel passiert im Leben von Stephan Weidner. Manches glorreich, manches triumphal, nicht alles war gut, aber vieles war sehr intensiv. Die 12 Tracks von "V" sind der Nachhall einer lauten jüngeren Vergangenheit. Gefühle sind größer als Krisen. Weidner und Gitarrist Dirk Czuya haben sie zu Musik gemacht. Aus dem Klang eines Lebens wird der Soundtrack für ein neues, besseres. „In Zeiten wie diesen fühlt es sich manchmal falsch an, sich gut zu fühlen, doch ich fühl mich gut“, sagt Weidner. „Das Leben hat mich gelehrt es zu ertragen und es nie in Frage zu stellen. Das Verlangen, das dadurch entsteht, verbrenne ich in meinem Schreiben.“
Für Weidner folgten auf den Vorgänger „IV“ von 2016 zwei Nummer-1-Alben mit den Böhsen Onkelz und Konzerte in den größten Arenen des Landes vor Hunderttausenden von Zuschauern. Irgendwann nach musikalisch und persönlich intensiven Jahren steht plötzlich alles still und die Dinge ändern sich für alle. Zeitfenster schließen sich, während sich Türen öffnen und sich neue Ideen einnisten. So kommt vieles anders, als es geplant und erhofft war. Am Ende aber wird es gut für DER W und „V“.
Die ältesten Ideen, die auf „V“ gelandet sind, stammen von 2019, ab dann wuchs alles und alles zusammen. Vor allem Gitarrist Dirk Czuya veredelte Weidners Ideen. In gemeinsamen Sessions entwickelten beide in Weidners Studio auf Ibiza das Album. „Es liegen Welten zwischen den ersten Demos und dem, wie alles nach den „Czuya-Sessions“ klingt“, schwärmt Weidner von dem Gitarristen, der schon seit der ausverkauften Tour zum goldveredelten Debüt „Schneller, höher, Weidner“ Teil von DER W ist. „Dirk bringt unsere Songs auf ein anderes Level.“ Michael Mainx, der seit mehr als 25 Jahren im Studio an Weidners Seite ist, begleitete die Entstehung von „V“ nahezu von Beginn an bei den Recordings und später im Mix.
„Der Austausch war zu unserem Glück überhaupt nicht digital, sondern im Gegenteil, sehr persönlich“, berichtet Weidner vom Endspurt in Coronazeiten. „Dirk und Micha haben während der Sessions in meinem Haus gelebt und wir haben gemeinsam gegessen und gearbeitet und quasi 24/7 aufeinander gehangen.“ Den Gedanken, DER W leise zu beerdigen, gab es nie.
Textlich richtet Weidner auf "V" die auf, deren Weg schwer ist und reicht jenen die Hand, deren Geschichte im Kampf startet - wie seine eigene. "Was stillsteht, ist tot. Was sich bewegt, das lebt. Es zählt nicht woher du kommst, nur wohin du gehst" schreibt Weidner im schnellen "Das Lied vom Blut" programmatisch. Zum Glück ist die Zukunft nicht in Stein gemeißelt. Es wird immer den freien Willen geben – und zugleich auch etwas Geheimnisvolles im Leben. „V“ ist die logische Konsequenz und sie steht für mehr als schlicht das fünfte Studioalbum von DER W seit 2008. In der Zahlenmystik steht die Fünf für Loyalität, Freiheit und die Möglichkeit, Veränderungen herbeizuführen. Alles steht im Geiste der „V“.
Es sind seit jeher seine Lieblingsthemen: Der Ausbruch aus dem Schatten in die bessere Welt und das stetige erweitern des Bewusstseins. Aus eigener Kraft für die eigene Vision. Dass das nicht immer gut geht, ist auf "V" ebenso nachzuhören. Es ist manchmal ein Kampf, meistens mit sich selbst. DER W vertont die Schlacht im Inneren mal brachial, mal reduziert. In eine Schublade will sich Weidner mit "V" nicht stecken lassen. Mit "Kosmogenesis" steht eine sechsminütige Liebeserklärung auf dem Album, die beinahe opulent daher kommt. Eine Hymne an das Universum, die Menschen, die eigene Tochter und vor allem an die Liebe. Ohne letztere gibt es nichts. Wer es hört, fühlt es. Bisweilen knüpft "V" an das düstere, aber ungeheuer erfolgreiche Debüt "Schneller, höher, Weidner" an. Aber am Ende scheint auf „V“ ein helles Licht. Aufbruch, kein Zusammenbruch. „V“ will heilen, befreien und stärken. Während die Welt verrückt spielt, ist man sich selbst der beste und wichtigste Verbündete.