Kann man nach einem Sommer im Rockolymp und 4 Shows vor knapp 400.000 Menschen einfach so wieder hinab steigen, um als Normalsterblicher im Herbst und Winter wieder ein lautes, ehrliches Album zu schreiben? Eines, das nicht für die ganz große Bühne, sondern für den eigenen Kosmos gedacht ist, einzurocken? Ja, es geht. Stephan Weidner alias DER W tritt mit seiner Band und “IV” den ultimativen Beweis an.
Als sich 2014 die Böhsen Onkelz mit 2 fulminanten, innerhalb weniger Stunden ausverkaufter Open-Air-Shows direkt auf eine eigene Seite in die Rock-Geschichtsbücher zurück melden, glauben nicht wenige, dass das das Ende von DER W ist. Zu gewaltig scheint der große Schatten, den die große Institution auf den vermeintlichen Juniorpartner zu werfen droht. Das Gegenteil ist richtig: Im Schatten gedeiht es weiter prächtig und nach einerm arbeitsreichen Jahr und 4 weiteren Onkelz-Megakonzerten, kommt im August 2015 die Nachricht: Die Songs stehen, Tour steht – DER W gehts hervorragend und dem letzten Skeptiker wird klar: Das ist kein Juniorpartner, das ist eine Herzensangelegenheit. Und entsprechend groß ist auch die Freude bei den Fans, denn nach drei Top3-Alben, einer Edelmetallauszeichnung und fast vier langen Jahren des Wartens, wurde es endlich wieder Zeit für ein Lebenszeichen.
“IV” versammelt 12 Songs zwischen Grundsätzlichem und Persönlichem, zwischen den großen Themen und den leisen Tönen. Und so landet im März ein Album in den Stores, das der Missing Link zwischen dem melodischen “Autonomie!” und dem brachial-melancholischen “III” sein könnte. Mehr Licht am Ende des Tunnels, mehr Rock ́n ́Roll, mehr Gaspedal. Im Leben von Texter und Bandkopf Weidner ist in den beinahe vier Jahren seit dem letzten Album an allen Fronten eine Menge passiert, die Welt hat sich weiter gedreht und es gibt genug zu erzählen für zwei ganze Leben. Auf alle Fälle wird es feinste A-Ware, denn der Fokus ist klar: Zeit, wieder aus dem Schatten ins Licht zu treten und die eigene Geschichte weiter zu schreiben. Laut, mit viel Überzeugung und ohne Kompromisse. Jetzt ist jetzt.